Hundetipps von Udo Hüttner

In dieser Rubrik werden Sie, in loser Reihenfolge nützliche Ratschläge zum Umgang mit Ihrem Vierbeiner finden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und würde mich freuen, wenn Sie die eine oder andere Anregung für sich mitnehmen können.

"Schaffe Dir Bilder!

Deutlich im Geiste

und glaube fest an sie!

Und wisse, dass nichts

sie aufhalten kann!"

Bruce Lee

Link zum Wild und Hund Artikel

Bringselverweisen

Verlorenbringen auf der Führerspur

Mein Hund frisst ständig üble Dinge. Je stinkiger, desto besser.


Das ist ein Problem, das viele Hundehalter haben. Sie versuchen mit allen erdenklichen Methoden ihrem Hund diese "Unart" abzugewöhnen. Das klappt aber nicht.

Der Grund dafür ist einfach. Der Hund benötigt diese übelriechenden Dinge.

Einerseits verlangt seine Verdauung dringend danach, andererseits halten Hunde so ihr Abwehr-und Immunsystem auf dem Laufenden.

Der einzige Weg, ihm das unkontrollierte Aufnehmen solcher Stoffe abzugewöhnen, ist es, ihm diese Dinge selbst zu verabreichen.

Dazu holen Sie sich ein Stück Rindfleisch (kein rohes Schweinefleisch verfüttern, Aujetzkische Krankheit!) und stecken es in eine luftdichte Plastiktüte. Legen Sie es, in einem wenig genutzten Raum auf die Heizung, im Sommer in die Sonne, bis die Plastiktüte zum Platzen prall ist (etwa eine Woche). Dann ist das Essen fertig.

Was Ihnen fast den Atem raubt, ist für Waldi eine Delikatesse und er wird sich schweifwedelnd darüber her machen.   

Hunde die das nicht mehr vertragen, weil ihre Verdauung schon in Mitleidenschaft gezogen ist, werden mit kleinen Mengen und weniger "Garzeit" langsam daran gewöhnt.

Das Ganze gibt es mindestens zweimal im Monat. Ebenfalls sehr gut geeignet ist Blättermagen, mit allem, was in so einem Wiederkäuermagen drin ist. Tolles Essen!  

 

Sicher ist es für manche Hundebesitzer eine Herausforderung so etwas zu "handhaben", aber mit etwas gutem Willen geht das. Ihr Hund wird es Ihnen danken.

Damit sollte das Aufnehmen draußen vorbei sein. Hunde, die aufgrund eines übermäßigen Appetits immer noch Dinge vom Boden nehmen, werden zusätzlich dahingehend trainiert. Aber das ist ein anderer Tipp.

 

Bei Fuß gehen:


Das Fußgehen ist eine der Grundlagen des guten Gehorsams. Wie bei allen Dingen im Leben kommt es auch bei der Hundeabrichtung auf das Fundament an. Je besser die grundlegenden Dinge funktionieren, desto sicherer klappen die weiterführenden.

Diese scheinbar banale Übung stellt jedoch viele Hundehalter vor ein echtes Problem. Nach der Lektüre meines Tipps, sollte das Geschichte sein.

 

Wir beginnen mit dem ausgelaufenen Hund, der bereits an Halsung und Leine gewöhnt ist.

Unser Vierbeiner geht links neben uns. Wir halten die Leine in beiden Händen vor dem Körper. Sobald wir loslaufen geben wir das Hörzeichen "Fuß". Folgt der Hund nicht, geben wir ihm einen kurzen Ruckimpuls mit der Leine. Nur eben so stark, dass sein passives Verhalten abgebrochen wird und er uns folgt. Tut er das, kommt sofort ein Lob: "So ist der Hund braav.".  Am Anfang ist es sehr förderlich, wenn wir mit der Linken unserem Hund kurz über Kopf und Behang streicheln. Er wird es mit einem kurzen Wedeln der Rute quittieren. Die Leine halten wir derweil in der rechten Hand.

Bleibt er zurück, helfen wir mit einem erneuten Impuls nach. Das Gleiche tun wir, wenn er vorprellt. Bleibt er in der erwünschten Position, etwa mit seinem Vorderlauf auf Höhe unseres Knies, loben wir sofort.

Das Lob ist das Wichtigste. Die negative Verstärkung(Impuls) dient nur dazu die Situation herzustellen, in der wir loben können. Einen Lerneffekt erzielen wir beim Hund nur durch positive Verstärkung(Lob).  

Dies üben wir in der gewohnt ruhigen und konsequenten Art und Weise. Jede Übereilung wäre von Nachteil.

Wir lassen dem Hund keine Nachlässigkeit durchgehen. Zieht er trotz des gesetzten Impulses weiter, bleiben wir stehen, setzen ihn neben uns ab und zeigen ihm so, dass Ungehorsam zu Stillstand führt. Also dem Gegenteil dessen, was er erreichen will. Dabei ist es wichtig, evtl aufkommende Auflehnung zu unterbinden. Wie das im Einzelfall aussieht, hängt ganz vom Temperament des Hundes ab. Der Hund muss lernen, dass er durch Auflehnung und Ungehorsam keinen Zentimeter Boden gut macht. Im Gegenteil - er wird zurückgeholt an die Stelle, an der er den Ungehorsam gezeigt hat und muss dort wieder ruhig und konsequent weiter arbeiten. Diese Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg.

 

Wie immer konzentrieren wir uns völlig auf unser Tun und zeigen unserem Vierbeiner damit wie wichtig uns die Sache ist. Die innere Haltung des Menschen geht auf den Hund über und erzeugt eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre, die dazu beiträgt, dass auch er sich auf seine Aufgabe konzentriert.

Hat Waldi das Prinzip erfasst, schalten wir erste Schwierigkeiten ein. Tempowechsel z.B., oder wir wechseln die Wegseite. Anfangs üben wir lieber über einen kürzeren Zeitraum, aber dafür konzentriert und geduldig.

Mit der Zeit dehnen wir die Übungen auf zehn Minuten und mehr aus.  

"Wenn Du nach Fehlern suchst,

benutze einen Spiegel - kein Fernglas"

Unbekannter Verfasser

 

 

Den Hund beim Spaziergang kurz halten:



Teil II:

Dabei ist es wichtig, dass wir ihn ganz herankommen lassen. Gehen wir ihm auch nur zehn Zentimeter entgegen, sieht er das schon wieder als Bitte um Kontakt unsererseits an. Das wollen wir unter allen Umständen vermeiden. Es ist ein Spiel, bei dem es um nichts weniger geht, als die Führung des Rudels. Und die Regeln gibt der Hund vor. Kontaktanfragen kommen immer von rangniederen Rudelmitgliedern. Die Chefs lassen sich begrüßen. Sie begrüßen nicht als erste. Wer das tut, stellt sich unter seinen Hund und gibt ihm freiwillig die Führung ab. Zwar nicht gleich komplett, aber es ist für ihn schon ein großer Erfolg, in seiner Karriere als Boss des Rudels.

Wir gehen eher, in leicht gebückter Haltung rückwärts, entfernen uns also vom Hund, anstatt auf ihn zuzugehen. Dabei können wir ihn aufmunternd ansprechen. Wir hören aber sofort auf, sobald er abdreht um sein Desinteresse zu bekunden. Dann gehen wir wieder von ihm fort. Das tun wir solange, bis Waldi zugibt, dass er Kontakt möchte und ganz offen bei uns anfragt. Wir erkennen das daran, dass er uns direkt ansieht und unseren Blickkontakt sucht. Dann kommt ein großes Lob von uns. Das ist es was wir sehen wollen.  Wir streicheln und tätscheln ihn, denn er war "Gaanz brav!".

Es kann aber ein wenig dauern bis es soweit ist, denn unser Hund gibt die Führung nicht so ohne Weiteres ab. Und selbst wenn, bedeutet es für ihn anfangs immer einen Gesichtsverlust, in einer strittigen Situation, in der er gern seinen Willen durchsetzen möchte, offen um Kontakt zu bitten und sich uns somit zu unterwerfen. Wir müssen also geduldig und konsequent sein. Wie immer in der Hundeausbildung.

Nun gehen wir wieder unseres Weges. Läuft der Hund voraus, drehen wir wieder um. Er soll sich daran gewöhnen, dass er uns im Auge behalten muss, wenn er uns nicht verlieren will. So wie es manche Hundebsitzer mit ihren Hunden tun müssen. Wir drehen also gewissermaßen den Spieß um. Nach ganz kurzer Zeit wird unser Vierbeiner begriffen haben und alle paar Sekunden nach uns sehen. Er wird sich nicht mehr von uns entfernen. Wie weit man das Ganze ausdehnen möchte ist jedem selbst überlassen.

Man kann jedoch ohne Weiteres einen mehrjährigen, vorwärtsdrängenden Hund, der nie auf seinen Hernn geschaut hat, in etwa 30 min ohne Leine bei Fuß haben. 

Das glauben Sie nicht?

Kommen Sie vorbei!

 

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